Beweissicherung LivEye

Im Einsatz für Klarheit – Digitale Beweissicherung bei LivEye

17. November 2025 | Lesezeit: 4 Minuten

Interview mit Vera Schmitt über Beweismittelsicherung bei LivEye

Wenn es um die Sicherung digitaler Beweismittel geht, müssen Abläufe schnell, präzise und rechtssicher sein. Bei LivEye sorgen Vera Schmitt, Managerin für digitale Beweismittel & Qualitätssicherung, und Andreas Schmitz, Koordinator für Datenschutz und Informationssicherheit, dafür, dass sicherheitsrelevante Ereignisse korrekt dokumentiert und gerichtsfest übermittelt werden. Im Gespräch erklärt Vera Schmitt, wie dieser Prozess funktioniert, welche Rolle KI spielt und warum Menschlichkeit trotz modernster Technik unersetzbar bleibt.

Vera, was gehört zu deinen Aufgaben im Bereich Beweismittelsicherung – und wann kommt es überhaupt dazu?

Unsere Aufgabe ist es, sicherheitsrelevante Vorfälle – zum Beispiel Einbrüche, Sabotageversuche oder Vandalismus – schnell zu erkennen, zu sichern und rechtlich korrekt zu dokumentieren. Wenn in unserer 24/7-Leitstelle ein Ereignis gemeldet wird, prüfen die Kolleginnen und Kollegen zunächst, was passiert ist, und fertigen eine Vorsicherung an.
Ich übernehme dann die tiefere Beweissicherung, filtere relevante Sequenzen heraus, bereite die Daten auf und übermittle sie an die zuständigen Behörden oder Ansprechpartner beim Kunden. Wichtig ist dabei, dass wir nicht alles weitergeben, sondern gezielt die wirklich aussagekräftigen Aufnahmen, die später vor Gericht Bestand haben.

Wie läuft der Prozess von der Erkennung eines Vorfalls bis zur gerichtsfesten Sicherung ab?

Wenn ein sicherheitsrelevantes Ereignis erkannt wird, handelt die Leitstelle sofort nach einem klar definierten Leitfaden. Das umfasst die Täteransprache, die in vielen Fällen bereits abschreckend wirkt, sowie das zeitgleiche Informieren der Polizei und des Kunden. Sobald eindeutig ist, dass es sich um eine kriminelle Handlung handelt, wird das Material von uns gesichtet, dokumentiert und als Beweismittel eingestuft. Ab diesem Moment greifen strenge Richtlinien: Jede Datei erhält Zeit- und Ortsstempel, alle Bearbeitungsschritte werden protokolliert. So stellen wir sicher, dass das Material später gerichtsfest und unverändert bleibt.

Wie wichtig ist dabei die Arbeit der Leitstelle?

Extrem wichtig! Unsere Leitstelle ist rund um die Uhr besetzt und bildet das Herzstück der Beweissicherung. Die Kolleginnen und Kollegen dort übernehmen die Vorsichtung und Vorsicherung des Materials – sie sind geschult, um Täter gezielt zu erfassen oder Details wie Fahrzeugkennzeichen sicherzustellen. Ohne ihre strukturierte Vorarbeit könnten wir die Beweissicherung in dieser Qualität gar nicht leisten.

Leitstelle LivEye

Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit Polizei und anderen Behörden in der Praxis?

Sehr eng und immer datenschutzkonform. In den meisten Fällen gibt es feste Ansprechpartner bei der jeweiligen Polizeidienststelle. Die Daten werden ausschließlich verschlüsselt übertragen – entweder über sichere Datentickets, die nur von der zuständigen Person geöffnet werden können, oder über spezielle Upload-Portale der Polizei. Jeder Schritt ist dokumentiert, jeder Zugriff nachvollziehbar.

Wir übermitteln niemals Rohdaten oder ungesichtetes Material, sondern immer nur gezielte Ausschnitte, die den Ermittlungen dienen. So stellen wir sicher, dass sowohl die Beweiskraft als auch der Datenschutz gewährleistet sind.

Welche Daten dürfen überhaupt weitergegeben werden – und wie lange werden sie gespeichert?

Wir dürfen Daten nur weitergeben, wenn eine rechtliche Grundlage vorliegt, also ein tatsächlicher krimineller Vorfall. Es findet keine Mitarbeiterbeobachtung oder private Nutzung der Systeme statt. Standardmäßig werden Aufnahmen nach zehn Tagen gelöscht. Sobald eine Sequenz aber als Beweismittel eingestuft ist, verlängert sich die Speicherdauer bis zum Abschluss der Ermittlungen.

Datenschutz ist also ein zentraler Bestandteil eurer Arbeit?

Absolut. Datenschutz und Informationssicherheit sind bei LivEye eng mit der Beweissicherung verzahnt. Ich stimme mich dazu regelmäßig mit Andreas Schmitz ab. Unsere Systeme sind ISO-zertifiziert, alle Datenübertragungen sind verschlüsselt, und nur sehr wenige Personen haben Zugriff auf das Archivmaterial. Missbrauch ist so praktisch ausgeschlossen – jeder Zugriff muss aktiv freigegeben werden und wird dokumentiert.

Welche Rolle spielt moderne Technologie – insbesondere KI – bei der Beweissicherung?

KI unterstützt uns, indem sie Auffälligkeiten schneller erkennt und Fehlalarme herausfiltert. Das kann zum Beispiel der Unterschied sein zwischen einem Tier, das durchs Bild läuft, und einer menschlichen Bewegung. So reduziert sich die Zahl der Fehlalarme deutlich. Aber: Die endgültige Bewertung bleibt immer beim Menschen.

Unsere Operatoren entscheiden, ob es sich tatsächlich um eine kriminelle Handlung handelt oder um eine harmlose Situation – etwa wenn ein Mitarbeiter zu früh zur Arbeit kommt.
Diese Kombination aus technologischer Präzision und menschlichem Urteilsvermögen macht unsere Qualität aus.

Kannst du ein Beispiel nennen, bei dem die schnelle Reaktion besonders wichtig war?

Ein Fall, der mir besonders in Erinnerung geblieben ist, war ein Vorfall an einem Umspannwerk – also kritische Infrastruktur. Unsere KI erkannte einen unbefugten Zutritt, der Operator bewertete die Lage sofort als kritisch, startete die Täteransprache und informierte die Polizei – alles innerhalb von zwei Minuten. Die Täter brachen daraufhin ihre Tat ab und flüchteten.
Wir konnten gestochen scharfe Aufnahmen sichern, die den Behörden später als Beweismaterial dienten. Das zeigt sehr deutlich, wie gut eingespielte Prozesse Leben und Infrastruktur schützen können.

Was motiviert dich persönlich an dieser Aufgabe – und wohin entwickelt sich das Thema Beweissicherung in Zukunft?

Mich motiviert die Verantwortung, die mit dieser Arbeit verbunden ist. Wir tragen dazu bei, dass Vorfälle aufgeklärt oder sogar verhindert werden können. Und selbst wenn wir nicht immer erfahren, wie ein Fall ausgeht, wissen wir: Unsere Arbeit bildet die Grundlage für Gerechtigkeit und Sicherheit. Zukünftig wird die Beweissicherung sicher noch automatisierter und schneller werden – gleichzeitig werden die Anforderungen an Datenschutz weiter steigen. Für mich bleibt aber klar: Der Mensch wird nie überflüssig werden. Gerade im Zusammenspiel mit moderner Technologie ist Erfahrung und Verantwortungsbewusstsein entscheidend.

Beweissicherung bei LivEye ist weit mehr als Technik – sie ist Verantwortung, Präzision und Teamarbeit. Oder wie Vera Schmitt es sagt: „Sicherheit entsteht dort, wo Mensch und System im richtigen Moment perfekt zusammenspielen.“

Christine Mildenberger

Christine Mildenberger

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