Interview mit Karsten Kirchhof über den Trade-off zwischen Komfort und Sicherheit bei Videoüberwachung
Videoüberwachung kommt heute in vielen Bereichen zum Einsatz – auf Baustellen, Firmengeländen oder in Lagerhallen. Viele denken: „Kamera aufhängen und fertig – schon ist alles sicher.“ Doch in der Praxis zeigt sich: So einfach ist es nicht. Karsten Kirchhof, Sicherheitsexperte bei LivEye, spricht im Kurzinterview über seine Erfahrungen mit dem oft unterschätzten Trade-off zwischen Komfort und Sicherheit – und warum eine durchdachte Lösung entscheidend ist.
Karsten, viele denken: Kamera aufhängen, App installieren, und schon ist die Baustelle oder das Firmengelände sicher. Warum ist das in der Realität nicht so einfach?
Ja, das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Eine Kamera liefert erst einmal nur Bilder – aber keine Sicherheit an sich. Viele unterschätzen, dass sie mit jeder Bewegung eine Meldung aufs Handy bekommen können. Auf einer Baustelle kann das alles sein: ein Mitarbeiter, ein Kranfahrer oder einfach nur ein Windstoß. Und dann steht das Handy kaum noch still. Das kann ziemlich schnell nervig werden, weil jede Meldung bewertet, dokumentiert und gegebenenfalls bearbeitet werden muss.
Das klingt nach einer Menge zusätzlicher Arbeit. Ist das der erwähnte Trade-off zwischen Komfort und Sicherheit?
Absolut. Viele wünschen sich mehr Sicherheit, aber sie merken schnell, dass das auch bedeutet, selbst aktiv zu werden: Meldungen prüfen, vielleicht nachts aufstehen, sich darum kümmern, ob es ein Fehlalarm ist oder ob die Polizei gerufen werden muss. Wer alles ungefiltert auf sein Smartphone bekommt, opfert den Komfort für die Sicherheit – oft ohne sich vorher darüber im Klaren zu sein.
Also ist Videoüberwachung ohne durchdachtes System eine Art „Selbstbedienungslösung“ mit vielen Hürden?
Ganz genau. Eine Kamera ist nur ein Werkzeug. Damit wirklich Sicherheit entsteht, braucht es Prozesse:
- Wer bewertet die Meldungen?
- Wer entscheidet, ob sofort gehandelt werden muss?
- Wer ruft gegebenenfalls die Polizei?
- Wie wird das Ganze dokumentiert?
Auf Baustellen oder Firmengeländen kommt dann noch die IT-Sicherheit dazu: Darf das überhaupt ins Firmennetzwerk eingebunden werden? Viele sind überrascht, wie komplex das wird.
Wie hilft LivEye dabei, diese Hürden abzubauen?
Wir haben eine Lösung entwickelt, die den Kunden nicht mit einer Flut an Meldungen allein lässt. Unsere intelligente KI filtert automatisch alle eingehenden Meldungen vor, sodass nur dann eine Benachrichtigung beim Kunden landet, wenn wirklich etwas sicherheitsrelevant ist. Außerdem läuft unser System autark, es ist kein Eingriff in kundenseitige Netzwerkinfrastruktur nötig – das entlastet die IT und spart Nerven.
Das Herzstück unserer Lösung ist die hauseigene, rund um die Uhr besetzte Leitstelle. Hier sitzen Profis, die alle Alarme zentral entgegennehmen, bewerten und entsprechend einordnen: Ist es ein Fehlalarm, ein organisatorisches Thema oder ein echter Sicherheitsfall? Im Ernstfall kümmert sich die Leitstelle sofort darum, dass der zuständige Sicherheitsdienst oder direkt die Polizei verständigt wird. Damit decken wir die gesamte Prozesskette ab – von der Kamera über die Bewertung bis zur lückenlosen Koordination von Einsatzkräften. Der Kunde kann sich entspannt zurücklehnen, denn unsere Leitstelle sorgt für eine zuverlässige und reibungslose Sicherheitslösung.

Heißt das: Sicherheit und Komfort schließen sich nicht aus?
Genau. Mit einem System wie LivEye bekommt der Kunde das Beste aus beiden Welten: Sicherheit, weil relevante Ereignisse erkannt und schnell bearbeitet werden – und Komfort, weil er nicht jede Kleinigkeit selbst prüfen muss. Gerade auf Baustellen oder weitläufigen Firmengeländen macht das einen riesigen Unterschied.
Eine Kamera allein macht noch keine Sicherheit – erst eine durchdachte Prozesskette inklusive intelligenter Filterung und einer professionellen 24/7-Leitstelle sorgt für echten Schutz. Mit dem Security-as-a-Service Ansatz von LivEye genießen Unternehmen Sicherheit UND Komfort: Die Profis übernehmen die Alarmbearbeitung und Absicherung, während der Kunde sich entspannt auf sein Kerngeschäft konzentrieren kann. So funktioniert moderne Videoüberwachung.
Dein Tipp an Unternehmen, die über Videoüberwachung nachdenken?
Sich vorher Gedanken machen: Wer soll im Ernstfall reagieren? Wer bewertet die Meldungen? Und wie sehr will ich selbst in diesen Prozess eingebunden sein? Wer lieber auf sein Kerngeschäft fokussiert, bleiben will, sollte auf ein System setzen, das Prozesse, Technik und intelligente Filterung in einem Paket liefert – und damit Komfort und Sicherheit gleichzeitig möglich macht.